Das Hauptkriterium für die Einstufung eines Bergbauernbetriebes in eine der vier Erschwerniskategorien ist die "Innere Verkehrslage", d.h. die Höhe des Anteils an Erschwernisflächen mit einer Hangneigung von mindestens 25% an der selbstbewirtschafteten landwirtschaftlichen Nutzfläche des Betriebes (mit dem Normaltraktor nicht mehr bearbeitbar) bzw. von mindestens 50% (Extremflächen) bei den Betrieben der Erschwerniskategorie 4. Die zusätzlichen Kriterien "Äußere Verkehrslage" (keine LKW-befahrbare Hofzufahrt) und "Niedriger landwirtschaftlicher Hektarsatz" können eine Höherreihung um maximal eine Erschwernisstufe bewirken. [1]
Die Bergbauernbetriebe in Österreich sind jeweils einer der vierErschwerniszonen (-kategorien) zugeordnet:Mit Stand vom Jänner 2000 wiesen die aktuell gehaltenen Zonierungslisten des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft (Abteilung II7) eine Gesamtzahl von 98.342 Bergbauernbetriebe auf (im Jahr 1976 waren es noch 122.180 Bergbauernbetriebe gewesen).
Mit Stand vom Jänner 2000 wiesen die aktuell gehaltenen Zonierungslisten des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft (Abteilung II7) eine Gesamtzahl von 98.342 Bergbauernbetriebe auf (im Jahr 1976 waren es noch 122.180 Bergbauernbetriebe gewesen).
Einteilung der Bergbauernbetriebe[2] nach Erschwerniskategorien (=EK) undBundesländer (Jänner 2000)
Bundesland | EK 1 | EK 2 | EK 3 | Ek 4 | Summe |
Burgenland | 153 | 749 | 11 | 0 | 913 |
Kärnten | 2.279 | 2.795 | 5.180 | 1.393 | 11.647 |
Niederösterreich | 9.515 | 6.201 | 5.865 | 99 | 21.680 |
Oberösterreich | 10.268 | 5.642 | 5.099 | 133 | 21.142 |
Salzburg | 1.980 | 2.160 | 2.268 | 843 | 7.251 |
Steiermark | 3.897 | 5.546 | 7.841 | 683 | 17.967 |
Tirol | 2.716 | 3.029 | 4.903 | 3.063 | 13.711 |
Vorarlberg | 673 | 1.252 | 1.485 | 621 | 4.031 |
Österreich | 31.481 | 27.374 | 32.652 | 6.835 | 98.342 |
Anteil in % | 32,0 | 27,8 | 33,2 | 7,0 | 100,0 |
Quelle: Bundesministerium für Land- u. Forstwirtschaft, Abt. II7;
[1] Da der Begriff Erschwerniszone keine Abgrenzung nach räumlichen Kriterien, sondern eine einzelbetriebliche Zuordnung der Bergbauernbetriebe nach Erschwernismerkmalen beinhaltet, wird seit dem EU-Beitritt Österreichs - um Missverständnisse zu vermeiden - für den gleichen Tatbestand anstatt des Begriffes "Erschwerniszone" die Terminologie "Erschwerniskategorie" verwendet.
[2] Die amtliche Festlegung des Status "Bergbauernbetrieb" in den Zonierungslisten des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, entspricht nicht zur Gänze den Ergebnissen der agrarstatistischen Zählungen durch das Österreichische Statistische Zentralamt. Die agrarstatistischen Zählungen weisen jeweils eine um einige Prozente geringere Zahl von Bergbauernbetrieben auf.
von Gerhard Hovorka
Hovorka Gerhard, 1998: Die Kulturlandschaft im Berggebiet in Österreich. Politiken zur Sicherung von Umwelt- und Kulturleistungen und ländliche Entwicklung. Forschungsbericht Nr. 43 der Bundesanstalt für Bergbauernfragen, Wien
Hovorka Gerhard, 2001: Keine Berglandwirtschaft ohne Ausgleichszahlungen. Evaluierung der Maßnahme Ausgleichszulage in benachteiligten Gebieten und Nationale Beihilfe, Forschungsbericht Nr. 47 der Bundesanstalt für Bergbauernfragen, Wien
Hovorka Gerhard, Dax Thomas (2018) Landwirtschaft im Berggebiet. Bewertung ihrer sozialen und ökologischen Leistungen. In: Der Alm- und Bergbauer 6-7/2018. Juni 2018.
Nigmann, Th., Hovorka, G., Dax, Th. (2017) Analyse von biologischer Heumilchproduktion zur Erbringung öffentlicher Güter im österreichischen Berggebiet. In: SGA-SSE (Hg.): Unterlagen für die Tagung der SGA-SSE. Nachhaltige Landwirtschafts- und Ernährungssysteme. 30./31.3.2017. HTW. Chur, Schweiz. S. 64-65.
Nigmann, T., Hovorka, G. und Dax, T: (2017) Analyse von biologischer Heumilchproduktion zur Erbringung Öffentlicher Güter im österreichischen Berggebiet, Poster bei der Jahrestagung der Schweizerischen Gesellschaft für Agrarwirtschaft und Agrarsoziologie (SGA), 30.-31. März 2017, Chur.
Hovorka, Gerhard (2016) LE07-13 Ex-Post-Evaluierung. M211 und 212 Ausgleichszahlungen für naturbedingte Nachteile zugunsten von LandwirtInnen in Berggebieten und benachteiligten Gebieten, die nicht Berggebiet sind. Juli 2016. 58 Seiten. Wien.
Wiesinger, Georg (2015) Green Care und Soziale Landwirtschaft, In:
Nationalpark Hohe Tauern, Nationalparkakademie: Anders wirtschaften
- Chancen und Möglichkeiten im Berggebiet, 9. bis 10. April 2015,
Tagungsband, Nationalparkzentrum Mallnitz, S. 48-54
Hovorka Gerhard (2015) Weniger Produktion – Weniger Lohn. Beitrag
im Tagungsband der Tagung der Nationalpark-Akademie „Anders
wirtschaften – Chancen und Möglichkeiten im Berggebiet. 9.-10.
April 2015 im Nationalparkzentrum Mallnitz. Hg.: Sekretariat des
Nationalparkrates Hohe Tauern. Matrei in Osttirol. S. 5-7.
www.hohetauern.at/images/dateien-hp/2015/Rat/20150521-Tagungsband_end_web.pdf
Hovorka Gerhard (2015) Weniger Produktion – Weniger Lohn. Beitrag
im Tagungsband der Tagung der Nationalpartk-Akademie „Anders
wirtschaften – Chancen und Möglichkeiten im Berggebiet. 9.-10.
April 2015 im Nationalparkzentrum Mallnitz. Hg.: Sekretariat des
Nationalparkrates Hohe Tauern. Matrei in Osttirol. S. 5-7.
www.hohetauern.at/images/dateien-hp/2015/Rat/20150521-Tagungsban_end_web.pdf
Hoppichler, Josef (2014) Vom Wert der Biodiversität –
Wirtschaftliche Bewertungen und Konzepte für das Berggebiet. In Der
Alm- und Bergbauer 5/14. S. 14-16
Tamme, Oliver (2013): Auswirkungen des Klimawandels auf das
österreichische Berggebiet. In: Ländlicher Raum-
Online-Fachzeitschrift des BMLFUW Ausgabe 03/2013, 14 Seiten URL.:
http://www.lebensministerium.at/land/laendl_entwicklung/Online-Fachzeitschrift-Laendlicher-Raum/Klimawandel.html
Tamme, Oliver (2013): Klimawandel im österreichischen Berggebiet:
Schwerpunkt Almen. Ursachen – Auswirkungen – Anpassungsmaßnahmen.
In: Tagungsband „Die Almen im Spannungsfeld – Tagung der
Nationalpark Akademie“, Mallnitz, 4.-5. April 2013, S. 30-34.
Hoppichler Josef (2013): Vom Wert der Biodiversität –
Wirtschaftliche Bewertungen und Konzepte für das Berggebiet.
Forschungsbericht Nr. 67, Bundesanstalt für Bergbauernfragen,
August 2013
Dax, T. und Zhang, D.C. (2013): Strategien der
Berggebietsentwicklung im Alpengebiet und im Berggebiet Chinas,
Analyse von Lernprozessen der lokalen Entwicklung, in: Ländlicher
Raum, Online-Fachzeitschrift des Bundesministeriums für Land- und
Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Wien, Ausgabe
04/2013, 19S.
http://www.lebensminiserium.at/dms/lmat/land/laendl_entwicklung/Online-Fachzeitschrift-Laendlicher-Raum/Berggebietsentw/04_Dax_Zhang_Berggebietsentwicklung.pdf
Tamme, Oliver (2012): Klimawandel im österreichischen Berggebiet.
Forschungsbericht Nr. 65, Bundesanstalt für Bergbauernfragen, Wien,
Juni 2012
Dax, Thomas (2012): Lessons from Alpine space activities for
integrative regional development in mountain regions. Poster-paper
at the Conference „Planet under Pressure“ Session: “Mountains as
Arenas for Adaptation to Global Change”, London, 10pp., March 26-29
2012.
http://www.berggebiete.at/cms/images/stories/berggebiet/planet_london_paper_dax_2.pdf
Groier, Michael, Gmeiner, Philipp (2011): Die Zukunft der
biologischen Landwirtschaft im Berggebiet. In: Ländlicher Raum.
Nov. 2011
Groier, Michael und Gmeiner Philipp (2010):Biologische
Landwirtschaft im Berggebiet. Teil II. Regionale Aspekte der
Entwicklung der Biolandwirtschaft. In: Der Alm- und Bergbauer.
März/April 2010
Groier, Michael und Gmeiner Philipp (2010): Biologische
Landwirtschaft im Berggebiet. Teil V. „Bio“ und „Regional“ =
Bioregion. In: Der Alm- und Bergbauer. August/September 2010
Groier, Michael und Gmeiner Philipp (2010): Biologische
Landwirtschaft im Berggebiet. Teil I. Zur Entwicklung der
biologischen Landwirtschaft im Berggebiet. In: Alm- und Bergbauer,
Jänner 2010
Groier, Michael und Gmeiner Philipp (2010): Biologische
Landwirtschaft im Berggebiet. Teil III. Entwicklungen am Biomarkt.
In: Der Alm- und Bergbauer. April/Mai 2010
Groier, Michael und Gmeiner Philipp (2010): Biologische
Landwirtschaft im Berggebiet. Teil IV. Betriebswirtschaftliche
Aspekte. In: Der Alm- und Bergbauer. Juni/Juli 2010
weitere Artikel zum Thema