Gentechnik ist die „Summe der Methoden zur Charakterisierung und Isolierung von genetischem Material, zur Bildung neuer Kombinationen von genetischem Material sowie zur Wiedereinführung und Vermehrung von neu kombiniertem Erbmaterial in anderer biologischer Umgebung“2. Das Wesentliche beim direkten gentechnischen Eingriff in den Vererbungsweg der Lebewesen ist, dass damit über die Artgrenzen hinweg die genetische Information übertragen werden kann, sodass die genetisch bestimmten Eigenschaften aller Lebewesen zur Verfügung stehen. Gentechnisch veränderte Organismen (GVOs) entstehen indem beispielsweise Pilz- oder Bakterien-Gene in Pflanzen transferiert werden, oder indem Eigenschaften von Viren oder auch Insekten oder sogar von anderen höheren Lebensformen wiederum in jedes andere Lebewesen verpflanzt werden können. Dies mag auf den ersten Blick als einfach und jederzeit möglich erscheinen. Auf der Ebene der praktischen Umsetzung ist dies aber relativ kompliziert, denn komplexe Lebewesen haben auch komplexe Gegenstrategien gegen artfremde DNA.
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Hoppichler, Josef (2005): Biolandbau und Gentechnik: Von der Unmöglichkeit eines Nebeneinander. In: Groier, Michael, Schermer, Markus (Hrsg.) (2005): Biolandbau in Österreich im internationalen Kontext. Band 2. Forschungsbericht Nr. 55 der Bundesanstalt für Bergbauernfragen. Wien. 139-154.
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