Subsistenz? Was ist das? Im Laufe des Subsistenzprojektes der Bundesanstalt für Bergbauernfragen ist ein allgemein verständliches Wort aufgetaucht: Es geht um Versorgungsarbeit, die die Grundlage für unser alltägliches Leben bildet. Im Gegensatz dazu liefert die Erwerbsarbeit - neben den Möglichkeiten der Selbstentfaltung und der sozialen Kontakte - lediglich die finanzielle Beisteuerung. Versorgung hat mit Essen zu tun und Essen mit Landwirtschaft. Um genau zu sein, mit bäuerlicher Landwirtschaft, die biologisch im Einklang mit der Natur wirtschaftet. Wie diese Formen einer subsistenten Hofbewirtschaftung mit dem erforderlichen ideellen Hintergrund nach wie vor möglich sind, wird anhand von vier Beispielen dargestellt: Christine & Leopold Gattringer im Mühlviertel, Roswitha & Andreas Huber im Pinzgau sowie Rita & Engelbert Frener in St. Leonhard bei Brixen und Josef Kröss in Algund bei Meran in Südtirol. Gemeinsam mit sieben Bäuerinnen wurde ein Esskulturworkshop auf der Schule am Berg in Rauris abgehalten, dessen Ergebnisse in die Studie eingeflossen sind.
Wesentliche Erkenntnis: Der kulturelle Aspekt des Essens, des Einverleibens von Lebensmitteln, geht mit der industriellen Landwirtschaft über kurz oder lang verloren. Die Aufrechterhaltung einer bäuerlichen Landwirtschaft hängt somit von der herrschenden Esskultur ab. Es bedarf einer allgemeinen Bewusstmachung, wie viel den Menschen ein gesundes und ökologisch wie sozial akzeptabel erzeugtes Lebensmittel wert ist. Dieser Wert drückt sich nicht nur im Preis aus. Beim Einkauf eines Lebensmittels entscheidet sich, ob bäuerliche Lebensformen über kurz oder lang der Vergangenheit angehören, oder ob sie wider die herrschende Agrarpolitik und herkömmlich verbreitete Anschauungen weiterhin bestehen werden.
abgeschlossen
BF82/01, Subsistenz, Subsistenzwirtschaft, Ernährung, Esskultur, Lebensmittel
Loibl Elisabeth (2018) Beziehung Mensch und Natur (Arbeitstitel) in: Wege für eine bäuerliche Zukunft Zeitschrift der ÖBV-Via Campesina Nr. 352/2018
Loibl, Elisabeth (2016) Die Erde ist kostbar. Dem Leben und der Natur dienen, in: Zeitschrift Bio Austria 4/16
Loibl Elisabeth (2015) Bildung zur Menschenwürde. In: Wege für eine
bäuerliche Zukunft, Zeitschrift der ÖBV Via Campesina Austria Nr.
338 Nr. 3/2015
Loibl, Elisabeth (2015) Tiefe Ökologie: Leben und Arbeiten in
Verbundenheit mit der Natur. Fact Sheet Nr. 10 der Bundesanstalt
für Bergbauernfragen Wien, September 2015
Loibl, Elisabeth (2014) Die Erde, ein lebendiges Wesen. Einblicke
in die Tiefenökologie. In Wege für eine bäuerliche Zukunft,
Zeitschrift der ÖBV - Via Campesina Austria: Nr. 332, Nr. 2/2014.
Loibl, Elisabeth (2014) Tiefenökologie. Eine liebevolle Sicht auf die Erde. oekom verlag München
Loibl, Elisabeth (2014): Die Ökonomie der Bäuerin als Basis für
eine gesamtgesellschaftliche Zukunftsvision. In Wege für eine
bäuerliche Zukunft. Zeitschrift der ÖBV, Via Campesina Austria Nr.
334 4/2014
Loibl, Elisabeth (2014) Was ist Tiefenökologie und der Weg des
Kreises? Facts & Freatures Nr. 52 der Bundesanstalt für
Bergbauernfragen Wien
Loibl, Elisabeth (2012): Der Wert der Selbstversorgung. In: Bio
Austria 2012
Loibl, Elisabeth (2011): Wir sind fühlende Wesen. Eine Einführung
in die Tiefenökologie und in die Arbeit, die wieder verbindet. In:
Wege für eine bäuerliche Zukunft Nr. 317 Nr. 2/2011
Loibl, Elisabeth: Alles hat seine Zeit. in: \"Wege für eine bäuerliche Zukunft\", Zeitschrift der ÖBV-Via Campesina Nr. 318 Nr. 3/2011
Loibl, E., Hoppichler, J.: „Schmackhafte Aussichten? – Die Zukunft der Lebensmittelversorgung“ Forschungsbericht Nr. 63, Bundesanstalt für Bergbauernfragen, Wien, Mai 2010
Loibl, Elisabeth (2010): Schmackhafte Aussichten? – Die Zukunft der Lebensmittelversorgung im Blickfeld der Subsitzenzperspektive, der Patriachatskritik und der Tiefenökologie. In: Loibl, Elisabeth / Hoppichler, Josef (HG.): Schmackhafte Aussichten? - Die Zukunft der Lebensmittelversorgung. Forschungsbericht Nr. 63 der Bundesanstalt für Bergbauernfragen. Wien. S. 17-28.
Loibl, Elisabeth (2010): Träumen vom guten Essen. Erscheint in der
Zeitschrift zoll+ Nr. 16, Österreichische Schriftenreihe für
Landschaft und Freiraum, Wien. Thema: Träumen
Loibl Elisabeth: Strukturelle Gewalt gegen Frauen. in: Wege für eine bäuerliche Zukunft Nr. 315 Nr. 5/2010.
Loibl Elisabeth Teilnahme am Filmgespräch (Podiumsdiskussion) im Rahmen der Filmtage „Hunger Macht Profite“
Freistadt
24.10.2010
Hoppichler, Josef (2010): Landwirtschaft mit Aussicht? - Die lange Geschichte der Landwirtschaft kurz erzählt. In: Loibl, Elisabeth / Hoppichler, Josef (HG.): Schmackhafte Aussichten? - Die Zukunft der Lebensmittelversorgung. Forschungsbericht Nr. 63 der Bundesanstalt für Bergbauernfragen. Wien. S. 29-40.
Hoppichler Josef: „Agrar-Treibstoffe – zwischen Irrwegen und
Auswegen für ländliche Gebiete“. Buchbeitrag für \\\"Energie,
Ernährung und ländliche Entwicklung in Zeiten des Klimawandels\\\";
Hrsg.: Institut für Umwelt - Friede – Entwicklung (IUFE,
Tivoligasse – Wien), Verlag Barbara Budrich.
LOIBL, Elisabeth (2003): „Bäuerliche Esskultur im Zeitalter der Globalisierung“ in: Salzburger Bauernkalender und in: Aurora - Magazin für Kultur, Wissen und Gesellschaft
LOIBL, Elisabeth: „Essen hält Leib und Seele zusammen - Landwirtschaft und Ernährung“, in: Wege für eine bäuerliche Zukunft Nr. 269, 05-06/2002
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