
Viele ländliche Gebiete sind in hohem Maße von Abwanderung und regionalen Wirtschaftsproblemen betroffen. Sie benötigen für ihre sozio-kulturelle Entwicklung innovative Prozesse. Für den Bereich der bäuerlichen Landwirtschaft geht es dabei um wirtschaftliche Neuorientierung, Schaffung von Einkommensalternativen und das Finden von Möglichkeiten der Erwerbskombination. Die Erfahrungen seit den 80er Jahren haben gezeigt, dass im Rahmen der bäuerlichen Direktvermarktung und der regionalen Ökonomie wirtschaftliche und soziale Innovation Hand in Hand gehen (müssen). Dazu sind neue Organisationsformen zu bilden und eine regionale Vernetzung aufzubauen. Der Aspekt der sozialen Innovationen wird auch in Zukunft in die Bereiche der ländlichen Entwicklung verstärkt einzubringen sein. Die Beteiligten und Betroffenen – bspw. der Abwanderung, der mangelnden Arbeitsplätze, der Aufgabe wichtiger Infrastruktur wie Nahversorgung, öffentlicher Verkehr, Post & Telekommunikation – sollen die Möglichkeit haben, sich und ihre Meinung einzubringen und im Entscheidungsfall mitbestimmen können. Die Erneuerung sozialer Umgangsformen im Sinne eines gleichberechtigten und demokratischen Verhaltens ist ebenso wichtig wie wirtschaftliche Unternehmensberatung, um die Ökonomie entlegener Gebiete zu beleben. Für die Politik besteht die Herausforderung darin, den Menschen in entlegenen Gebieten durch die Unterstützung innovativer, regional angepasster Prozesse neue Handlungsmöglichkeiten zu eröffnen.